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Grammatur (GSM) richtig deuten

Zuletzt aktualisiert: Oktober 2025

GSM zeigt, wie dicht Frottee ist – und damit, wie schwer, saugfähig und schnell ein Handtuch trocknet. Hier findest du die passende Dichte für Bad, Sauna, Sport und Reise.

Die Grammatur (GSM) gibt an, wie viel ein Quadratmeter Frottee wiegt. Daran lässt sich gut ablesen, wie sich ein Handtuch im Alltag verhält: 400–500 gsm wirkt leichter und trocknet zügig – praktisch für Sport, Kinder und kleine Bäder. 500–600 gsm ist der Allround-Bereich fürs Bad: ausreichend aufnehmend, ohne beim Trocknen auszubremsen. 600–700 gsm fühlt sich besonders satt und voluminös an, braucht aber spürbar mehr Zeit und Platz. Wichtig: Die Zahl allein entscheidet nicht. Herstellungsart, Schlingenbild, Nähte/Säume und die Größe des Tuchs beeinflussen, wie schwer es in der Hand liegt und wie schnell es wieder trocken ist. Denk die Auswahl immer zusammen mit deinem Wechselrhythmus, dem Platz zum Trocknen und der Badgröße.

In den folgenden Abschnitten ordnen wir die Bereiche ein und zeigen, welche Dichte zu welchem Einsatz passt – ohne Zahlenspielereien, klar für den Alltag.

Was bedeutet GSM – und was sagt es nicht?

GSM steht für „Gramm pro Quadratmeter“ und beschreibt das Flächengewicht eines Handtuchs. Je höher die Zahl, desto dichter und meist schwerer das Tuch – was oft mehr Aufnahme bedeutet, aber auch längere Trocknungszeit. GSM ist jedoch keine Qualitätsgarantie: Herstellungsart (z. B. Zwirn vs. Walk), Schlingenhöhe, Garnqualität sowie Nähte/Säume beeinflussen das Ergebnis spürbar. Zwei Tücher mit identischer GSM können sich daher unterschiedlich anfühlen und unterschiedlich schnell trocknen.

Auch die Größe spielt hinein: Ein großes Tuch mit mittlerer GSM kann im Alltag schwerer wirken als ein kleineres mit höherer GSM. Kurz: GSM hilft beim Einordnen von Gewicht, Komfort und Trocknungsdauer – die Verarbeitung entscheidet den Feinschliff.

400–500 gsm: leicht & schnell

Dieser Bereich ist handlich, trocknet zügig und braucht wenig Platz – ideal für Sport, Kinder und kleine Bäder. Das geringere Gewicht schont Leine/Haken und macht den Alltag flexibler, vor allem wenn oft gewaschen und schnell wieder eingesetzt wird. Grenzen: Das Tuch wirkt weniger „satt“ und bietet beim Wickeln weniger Reserve. Als Set funktionieren 35×80/40×90 cm für Sport, 50×100 cm am Waschbecken und ein leichtes 60×120 cm als kompaktes Duschtuch. Wer unterwegs ist, profitiert vom kleinen Packmaß und der schnellen Rücktrocknung (mehr Praxis: Reisehandtücher)

500–600 gsm: der Allround-Bereich

Hier liegt die Alltags-Balance: genug Aufnahme, ohne beim Trocknen auszubremsen. Fürs Familienbad funktionieren 70×140 cm als Duschtuch und 50×100 cm am Waschbecken zuverlässig, auch ohne Trockner. Das Gewicht bleibt handhabbar, Haken und Stangen werden nicht überlastet, und die Stapel kippen im Schrank nicht nach vorn. Wer 1× pro Woche wäscht, kommt mit zwei Duschtüchern und 2–4 Handtüchern pro Person gut aus. Für Gäste reicht ein separates, etwas leichteres Set.

600–700 gsm: satt & voluminös

Das ist das „Hotel“-Gefühl: schwerer, voluminöser, sehr aufnehmend – aber mit längerer Trocknungszeit und mehr Platzbedarf. Sinnvoll, wenn Trockenfläche oder Trockner vorhanden sind und Tücher seltener gewechselt werden. Als Liege- oder Wellnesstuch angenehm, im kleinen Bad jedoch oft unpraktisch. Prüfe realistisch: passt das Format frei an die Stange, und hast du genug Leinenmeter? Eine Entscheidungshilfe findest du unter Hotelhandtuch vs. Zuhause

Herstellungsarten & GSM: warum gleiches Gewicht anders wirkt

Zwirnfrottee ist kompakter und formstabil; bei gleicher GSM wirkt es oft trockener und ist schneller wieder einsatzbereit. Walkfrottee bringt mehr Volumen und wirkt „plüschiger“, kann in hoher Dichte aber länger feucht bleiben. Auch Schlingenhöhe und Garnfeinheit zählen: kurze, dichte Schlingen fühlen sich fest an; längere, gleichmäßige Schlingen vermitteln mehr Volumen.

Darum lohnt der Blick auf Oberfläche und Verarbeitung – nicht nur auf die Zahl. So vermeidest du Fehlkäufe, obwohl die GSM „passt“.

Alltag prüfen: Platz, Wechselrhythmus, Trocknungsweg

Bevor du nach Zahl kaufst, kläre drei Punkte: Platz, Wechselrhythmus und Trocknungsweg. Wer wenig Trockenfläche hat oder oft mehrere Tücher parallel hängt, fährt mit mittleren Dichten besser. Bei täglichem Duschen und wöchentlicher Wäsche zählt, dass Tücher zügig wieder einsatzbereit sind – hier punktet der Bereich 500–600 gsm. Wenn ein Trockenraum/Trockner da ist und Tücher seltener gewechselt werden, kann eine höhere Dichte Freude machen. Wichtig: Tücher müssen frei hängen; überlappte Kanten verlängern jede Trocknungszeit – unabhängig von der GSM.

Größen & GSM kombinieren: was zusammenpasst

GSM wirkt in Kombination mit der Größe. Ein 70×140 cm Duschtuch in 600–700 gsm wird schnell schwer und braucht viel Leinenmeter; als 80×180 cm Saunatuch ist das okay, im kleinen Bad nicht. Für das Waschbecken bleibt 50×100 cm in 500–600 gsm alltagstauglich; Gästetücher 30×50 cm dürfen leichter sein (400–500 gsm). Sportformate 35×80/40×90 cm profitieren von geringem Gewicht, weil sie schneller trocknen und besser in die Tasche passen. Denke in Sets: schwerere Tücher dort, wo du Platz hast; mittlere/leichte im engen Alltag.

Schnellentscheidung: drei Profile

Schnell & leicht (Sport/Kinder/kleines Bad): 400–500 gsm, kompakte Größen, kurze Trocknungszeiten.

Alltag & Balance (Familienbad): 500–600 gsm, Standardgrößen 50×100 und 70×140, gut organisierbar.

Satt & Wellness (viel Platz/Trockner): 600–700 gsm, als Liege- oder Wohlfühlformat; Trocknungsweg gesichert.

Kurzfazit

GSM ist die Dichte-Ampel: leicht trocknet schnell, mittel ist ausgewogen, schwer wirkt satt, braucht aber Zeit und Platz. Entscheide nach Badgröße, Trockenfläche und Wechselrhythmus, nicht nach Zahl allein. Herstellungsart und Verarbeitung geben den Feinschliff – zwei Tücher mit gleicher GSM können sich spürbar unterschiedlich verhalten.

Weitere Anwendungsfälle findest du im Ratgeber: Handtücher Kaufratgeber

FAQ – Trocknen ohne Trockner

Sagt eine höhere GSM immer bessere Qualität aus?

Nein. GSM beschreibt das Gewicht pro Fläche, nicht die Verarbeitung. Nähte/Säume, Garn und Schlingenbild entscheiden mit über Haltbarkeit und Nutzung. Ein sauber verarbeiteter Allrounder (500–600 gsm) kann im Alltag besser funktionieren als ein schlecht verarbeiteter, schwerer Tuchtyp.

Welche GSM passt ins kleine Bad ohne Trockner?

In engen Räumen bewährt sich 500–600 gsm für Duschtücher und 50×100 cm am Waschbecken. Sie hängen frei, trocknen in vernünftiger Zeit und kippen im Stapel nicht nach vorn. Für Gäste und Sport dürfen 400–500 gsm sein – das spart Platz und Zeit.

Ist 500–600 gsm wirklich ausreichend fürs Duschtuch?

Ja. Der Bereich bietet ausreichende Aufnahme, ohne den Trocknungsweg auszubremsen. Entscheidend ist, dass das Tuch frei hängt und du nicht zu dicht stapelst. Wer mehr „Sattheit“ möchte, kann bei gleicher GSM eine andere Herstellungsart wählen.

Warum wirkt ein 550-gsm-Zwirn „trockener“ als ein 550-gsm-Walk?

Zwirnfrottee ist kompakter und formstabil; Feuchte verteilt sich anders, die Oberfläche gibt schneller Luft ab. Walkfrottee bringt mehr Volumen und hält Feuchte länger im Flor – das fühlt sich weicher an, trocknet aber langsamer.

Welche GSM für Saunatücher/Liegetücher ist sinnvoll?

Für Sauna/Liege darf es 600–700 gsm sein: mehr Fläche, satteres Gefühl. Plane aber den Trocknungsweg – große, schwere Formate brauchen Platz. Wer zu Hause wenig Raum hat, nimmt lieber 80×180 mit mittlerer Dichte.

Welche GSM für Kinder und Sporttasche?

400–500 gsm. Das ist leicht, schnell trocken und gut zu handeln. In Kombination mit 35×80/40×90 cm bleibt das Set kompakt und passt in jede Tasche.

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Esther

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